Spassk bei Karaganda, Kasachstan                                          

Nationen

Im Lagerkomplex 7099, in der Umgebung von Karaganda, waren in den langen Jahren seines Bestehens Kriegsgefangene vieler Nationen interniert.

Im Bereich Karaganda begann nach der Oktoberrevolution der Aufbau eines Lagersystems, als bei den stalinistischen Säuberungsaktionen viele tausend Menschen aus dem eigenen Land dort untergebracht wurden. Es wurden billige Arbeitskräfte gebraucht, manchmal war persönlicher Neid der Verhaftungsgrund, aber in der Gesamtheit führte alles auf Stalins Paranoia zurück.

 Die einzige Methode des Machterhaltes war in diesem System die Gewalt.

Es wurden ganze Familien mit haltlosen Anschuldigungen verurteilt und zur Zwangsarbeit verschleppt. Es gab keine Sicherheit vor diesem Wahnsinn. Weder Nationalität, noch Rang und Ansehen gaben Schutz vor dem Terror.

Die Gegend um Karaganda bot ein ideales Umfeld für Arbeitslager ab- reiche Vorkommen an Bodenschätzen und keine unliebsamen Zeugen.

Die Sterberate war durch das Klima, die Arbeitsbedingungen und mangelnde Verpflegung extrem.

Zu Beginn des zweiten Weltkriegs wurde der Lagerkomplex für Kriegsgefangene hinzugefügt. Es gab ein Hauptlager (7099/1) und ca. 36 Nebenlager. Diese waren nach Funktionen eingerichtet, z.B. Bergbau, Baukolonne, Feldarbeit, Straflager, auch Lager für einzelne   Nationalitäten. Die Nummerierungen und Standorte wechselten im Laufe der Jahre, so dass man bei der Zuordnung von Lagernummer und Ort stets das Jahr benötigt.

Es kamen Kriegsgefangene aus Polen, Rumänien, Finnland, Deutschland, Österreich, Holland, Frankreich, Spanien, Italien, Estland, Lettland und Japan  (sowie anderen Ländern) nach Spassk. Nach Auflösung der Kriegsgefangenenlager (um 1950) wurden  bis 1956 auch zivile Zwangsarbeiter und verurteilte Kriminelle dort untergebracht.

Die Zahlen über internierte Personen schwanken in allen bisher bekannten Publikationen (Kriegsgefangene etwa 65.000, internierte  Zivilisten etwa 800.000).

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